Die Kamera richtet sich von innen auf die breiten Fenster eines leer stehenden, verwahrlosten Schulgebäudes in Olevano Romano, wobei die Bergzüge der italienischen Landschaft durch die beschlagenen und verschmutzten Scheiben nur schemenhaft erkennbar werden und sich erst langsam mit der Veränderung des Lichts ausdifferenzieren. (Wo das Schiebefenster geöffnet ist, erscheint die Landschaft dagegen scharf konturiert.)
Vor dem Haus steht als Schattenspender eine Betonwand, die vor jedem Fenster bogenförmig ausgeschnitten ist, sodass die Fenstersprossen ein Raster bilden, das durch einen breiten Halbkreis durchschnitten wird. Vor den Fenstern hängen auch die Reste von Sichtblenden.
Die Arbeiten sind zuerst Montagen aus Fotografien in mehreren Belichtungen. Innen- und Außenraum werden so gleichwertig sichtbar.
Die Fotoserien eines Fensters zeigen verschiedene Zustände der Fensterflächen.
Einige Videos entstehen aus der Montage von Sequenzen mit minimalen Bewegungen in die Fotomasken hinein. Eine sich kaum merklich bewegende Rolloschnur, ein fahrendes Auto und die sich im Licht langsam verdeutlichende Landschaft sind die einzigen Hinweise darauf, dass es sich nicht um Fotos, sondern um Videos handelt. Andere Videos entstehen durch die Überblendung von Intervallaufnahmen. Fixierte Zustände beginnen zu verfließen.
Die Serien thematisieren eine Beziehung zwischen der Statik des Fotos und der Bewegung des Videos: Die Fotografie trägt das Potenzial zur Bewegung in sich. Im Video ist die Bewegung so weit reduziert, dass der Stillstand spürbar wird. Das Foto tendiert zum Video, das Video zum Foto.