Kategoriearchive: Frankfurt am Main / Deutschland

Glassteine #3

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Glasstein-Wände in einem Gebäude in Frankfurt am Main: Vor einer Glasstein-Wand bewegen sich mit dem Wind die Zweige und Blätter einer großen Distel (Sonchus gomerensis). Der Verlauf der Sonne verändert das Licht auf der Pflanze und die Reflexe im Glas. Ausgewählte Glassteine werden in einem festen Ausschnitt über eine lange Zeit aufgenommen.
Das finale Videobild wird im Bausteinprinzip zusammengesetzt: Ein im Videoschnitt-Programm freigestellter und 15-fach in das Bild-Raster eingefügter Baustein, jeweils auf der Zeitachse um acht Sekunden versetzt, füllt das Format.
15 Zeitverläufe werden auf diese Weise simultan über die einzelnen Felder sichtbar gemacht, und somit die verschiedenen Zustände einer Zeitspanne von 2 Minuten als Komplex in jedem einzelnen Video-Frame.
Da der Timeline-Versatz von acht Sekunden in der Zeit des Kurzgedächtnisses liegt, bleibt die Struktur der Wiederholung deutlich erkennbar. Gleichwertig dazu verlaufen im sich wiederholenden Stein die Veränderungen des Lichts und die immer wechselnden Bewegungen der Pflanze.
Synchron präsentiert werden die mehrstündigen Aufnahmen und Kombinationen von zwei Steinen auf zwei nebeneinander hängenden Monitoren. Die Größe der Steine im Videobild entspricht der Dimension der Steine in der Wand.

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Automatiktür

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Die automatische Drehtür eines Bankgebäudes bewegt sich gleichmäßig mitsamt ihrer Bezeichnung. Die Spiegelungen der Stadt werden dabei fragmentiert wiederholt. Der Vorgang verläuft zeitversetzt auf einem neben der Drehtür angebrachten Monitor.

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Automatiktür  Automatic Door
Commerzbank AG, Head Quarter
Frankfurt am Main 2011
Video Installation / Exhibition View
Apple HDV / Quicktime Movie H.264 / 1920×1080 / 25p
Mute. 12 min 15 sec. Loop

Commerzbank-Logo

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Lobby, Commerzbank-Zentrale, Frankfurt am Main: Die beweglichen Teile einer runden Glastür verschieben die aufgruckten Reihen des Firmen­logos beim Öffnen und Schließen. Die Zeichen laufen aneinander vorbei, stehen kurz und wandern zurück. Die Kamera nimmt diese Bewegungen auf. Aufgestellte Moni­tore wirken als Vervielfachung.

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Frankfurter Fenster

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Das ehemalige Gebäude der Oberfinanzdirektion in Frankfurt am Main an der Adickesallee: Aus einem Fenster im achten Stock wird der Blick auf die Stadt aufgenommen, indirekt, nur die Spiegelung in der Fensterscheibe. Die langsame Drehung des Fensters lässt die Gebäu­de der Stadtteile allmählich auf­tauchen und am anderen Rand verschwinden. Die Absätze der Wand, die durch die Fensterscheibe scheinen, und der Fensterrahmen gliedern das Videobild senkrecht. Der Horizont läuft waagerecht dagegen, genauso wie die Linien der Sichtblende, die in der Aufnahmezeit bewegt wird. Das Video beginnt und endet mit dem geschlossenen Fenster.

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Hausaufbau

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Der Ausblick aus dem Fenster auf ein Haus und die Spiegelung dieses Hauses in der Fensterscheibe werden zu gleichen Teilen im Format des Videobildes zusammengefasst. Mit der Bewegung der Fensterscheibe verschiebt sich die Spiegelung des Hauses auf der Glasfläche. Der Raum verändert sich allmählich und neue Gebäudekonstellationen erscheinen im Ausschnitt.
Durch das Öffnen und Schließen der vor dem Fenster angebrachten Sichtblenden werden Teile des Hauses abgedeckt und wieder freigegeben. Bestimmt durch die Geschwindigkeit der Motoren der Sichtblenden, verändert sich auch hier der architektonische Raum fortlaufend. Alle Abläufe des Schließens und Öffnens und die Möglichkeiten der Spiegelung werden miteinander kombiniert und bilden eine sechzigminütige Folge von Bildraum- und Sichtmöglichkeiten.

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Sichtblende

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Ein Büro im Frankfurter Osthafen: In einer Raumecke wird durch das Öffnen eines Fensters der Ausblick im anderen Fenster überschnitten. Im geöffneten Fenster spiegelt sich ein Gebäude des Hafengebietes, durch das geschlossene Fenster sieht man eine Industrielandschaft. Das Video zeigt die Überschneidung.
Die Sichtblenden vor beiden Fenstern werden während der Aufnahmezeit automatisch hoch- und runtergefahren und ihre Öffnungswinkel verändert. Die verschiedenen Winkel geben die Sicht auf die Industrie­landschaft frei oder zeigen das Haus in der Spiegelung. Eine überlagerte Sicht ist möglich, bestimmt durch die Helligkeit im Motiv.
Auf mechanische Weise entsteht der Effekt einer Überblendung. Die mechanische Bewegung der Sichtblenden schafft einen gleichmäßigen Übergang. Die Gegenständlichkeit der Ausblicke zeigt sich direkt, gespiegelt und überlagert oder es treten die Zeilen der Sichtblenden stärker hervor und die Abbildung des Außenraumes wird scheinbar aufgelöst.

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